(14.04.2023) Es ist ein sonniger Frühlingstag und auf der Wiese neben dem Augustinushaus, einer Senioreneinrichtung der St. Augustinus Gruppe, ist ungewöhnlich viel los. Die Mitarbeitenden haben bereits Gartenstühle in zwei großen Halbkreisen aufgestellt, und während noch die letzten Sitzkissen zurechtgerückt und große Schüsseln mit Möhrenstücken vorbereitet werden, lassen sich bereits die ersten erwartungsfrohen Seniorinnen und Senioren auf den Stühlen nieder. Endlich ist es wieder so weit: Das Ehepaar Darinka und Peter Norff vom Eselpark Zons stattet der Senioreneinrichtung einen Besuch ab, gemeinsam mit zwei vierbeinigen Schützlingen, den Eseln Michel und Milan.

Damit lebt eine alte Tradition wieder auf, die in den Jahren seit der Coronapandemie zeitweise eingeschlafen war – denn die Kooperation besteht schon seit vielen Jahren. Aber nun geht es wieder richtig los: Von April bis Oktober sollen die Esel jeden Monat die Senioreneinrichtung besuchen, in den Wintermonaten können Interessierte dem Eselpark vor Ort einen Besuch abstatten. Und nicht nur das: „Wir arbeiten daran, auch den Kontakt zu Hunden im Rahmen unseres tiergestützten Therapieangebots hier im Haus regelmäßig anzubieten, weil Tiere ganz wichtig für unsere Bewohnerinnen und Bewohner sind. Viele hatten früher selbst Hunde, Katzen, teilweise auch Esel, Pferde oder Kühe. Und die Voliere mit den Vögeln hier im Garten ist ein ganz zentraler Anlaufpunkt für jeden Spaziergang“, berichtet Birgit Linz-Radermacher, Leiterin des Sozialen Dienstes.

Für die Vögel hat an diesem Nachmittag aber ausnahmsweise mal keiner Zeit, denn alle Aufmerksamkeit ist auf die zwei Esel und ihre menschliche Begleitung gerichtet. Während Michel und Milan sich geduldig füttern und streicheln lassen und auch eine spontane A-cappella-Version von „Der Kuckuck und der Esel“ dargeboten bekommen, schwärmen Darinka und Peter Norff von ihrer Arbeit mit den Eseln. „Es ist toll, die Reaktion von Mensch und Tier aufeinander zu beobachten – wie feinfühlig die Tiere sind und welche Erinnerungen die Vierbeiner bei den Seniorinnen und Senioren wecken“, so Peter Norff. Und Esel sind laut Darinka Norff ganz besonders gut für solche Begegnungen geeignet, da sie nicht ängstlich reagieren, sondern einfach stehen bleiben. „Das ist für unsere Bewohnerinnen und Bewohner nicht nur etwas Besonderes, sondern auch etwas Beruhigendes“, bestätigt Birgit Linz-Radermacher. „Die Esel strahlen eine Ruhe aus, sodass auch unsere Demenzerkrankten darauf ansprechen und eine Beziehung zu den Tieren aufbauen.“ Margret Schlangen, Bewohnerin des Augustinushauses, freut sich über den tierischen Besuch ebenso wie über die heitere Stimmung: „Schön, wenn alle so zusammenkommen, das ist immer eine tolle Abwechslung!“