Flauschiger Besuch im Seniorenheim

Wildes Gegacker und fröhliches Gelächter – so klingt es, wenn Gregor Kryk mit seinen Tieren in Senioreneinrichtungen unterwegs ist.
(30.09.2022) Wildes Gegacker und fröhliches Gelächter – so klingt es, wenn Gregor Kryk mit seinen Tieren in Senioreneinrichtungen unterwegs ist. Mit Hühnern, Hunden, Kaninchen, Alpakas und einem Pony verbreitet er vor allem eines: Freude. Passend zur Welt-Alzheimerwoche war er jetzt erstmals im Johannes von Gott Haus in Neuss und sorgte bei den Gästen für große Emotionen. Die Begeisterung ist Huberta Winzen ins Gesicht geschrieben, als ein Alpaka ihr aus der Hand frisst. „Ich bin auf einem kleinen Bauernhof großgeworden. Tiere gehörten immer schon zu meinem Leben dazu“, berichtet die 91-Jährige. Auch bei Friedmann Müller wecken die pelzigen und gefiederten Besucher schöne Kindheitserinnerungen: „Mein Großvater hatte Schafe, zu denen ich eine richtige Beziehung aufgebaut habe. Denn die Tiere haben ein gutes Gedächtnis und können Menschen sehr gut voneinander unterscheiden. Das wissen heute nicht mehr viele.“ Und selbst bei sonst zurückhaltenden Bewohnern war das Eis sofort gebrochen. „Es ist erstaunlich zu sehen, welche Wirkung dieser Tag auf unsere Seniorinnen und Senioren hat“, sagt Ina Sawadzki, duale Studentin im Johannes von Gott Haus. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Redouan Maghfor hatte sie die Aktion organisiert. „Der Besuch der Tiere gehört definitiv zu den beliebtesten Unternehmungen der vergangenen Monate“, so Sawadzki.
Aber der Kontakt mit den vier- und zweibeinigen Gästen sorgt nicht nur für eine ausgelassene Stimmung, sondern hat auch einen echten Effekt auf die Gesundheit: Eine repräsentative Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Forsa belegt beispielsweise, dass speziell ausgebildete Therapietiere einen positiven Einfluss insbesondere auf Demenzkranke haben. Sie sind darauf trainiert, auch bei unbeholfenen Bewegungen ruhig und geduldig zu bleiben. Viele ältere Menschen mit Demenz blühen beim Kontakt mit Tieren oftmals geradezu auf.
Das kann auch Gregor Kryk bestätigen, der bereits seit 15 Jahren in verschiedensten Einrichtungen zu Gast war. „Da gab es ganz herzzerreißende Szenen. Zum Beispiel, wenn Menschen, die wochenlang kein Wort mehr gesprochen haben, plötzlich wieder sprudelten oder auf einmal wieder Erinnerungen hochkamen“, berichtet der 47-Jährige.
Für das Team des Johannes-von-Gott-Hauses steht schon jetzt fest, dass das definitiv nicht der letzte Besuch von Gregor Kryk und seinen kontaktfreudigen Begleitern gewesen ist.
Den positiven Effekt von Tieren machen sich auch andere Einrichtungen in Neuss zunutze. Besonders hervorzuheben ist dabei das Heinrich-Grüber-Haus in Weckhoven, das sogar über einen eigenen kleinen Zoo verfügt. 2016 kamen Leiterin Karen Rothenbusch und Mitarbeiterin Ludmilla Kohl auf die Idee, aus der Einrichtung an der Gohrer Straße das tierischste Seniorenheim in Neuss zu machen – und haben seitdem Kamerunschafe, Hühner, Enten und Co.
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Klangmassagetherapie im Augustinus Hospiz
(14.08.2023) Ängste und Anspannungen lösen, Momente der Verbundenheit schaffen oder auch Erinnerungen wecken – die Klangmassagetherapie kann bei unterschiedlichen Menschen ganz verschiedene Wirkungen haben. Im Augustinus Hospiz der St. Augustinus Gruppe zählt diese Therapieform seit Oktober vergangenen Jahres zu den regelmäßigen Entspannungsangeboten der Einrichtung und wird von den Gästen dort gerne angenommen.

Per Telefon aus der Einsamkeit – Telefonhotline für alleinstehende Senioren
(11.08.2023) Die Kinder leben in einer anderen Stadt, der Ehepartner ist verstorben und die sozialen Kontakte aus dem Berufsalltag fehlen – Einsamkeit ist ein Thema, das Senioren immer häufiger trifft. Auch jetzt, wo die Pandemie offiziell vorbei ist und Abstand halten nicht mehr notwendig ist, haben ältere Menschen mit dem Alleinsein zu kämpfen. „Dagegen wollen wir etwas tun“, sagt Alina Penner, Sozialpädagogin im Johannes von Gott Haus. Eine Telefonhotline soll Betroffene aus ihrer Isolation holen.

Ein Joker für das Augustinushaus – Ehrenamtlerin feiert 25-jähriges Jubiläum
(16.07.2023) Seit 32 Jahren kommt Friseurin Petra Schuster zweimal im Monat ins Augustinushaus, um den Bewohnerinnen und Bewohnern der Dormagener Senioreneinrichtung die Haare zu schneiden – und seit 25 Jahren betreut sie dort außerdem ehrenamtlich einen Rommé-Club. Ein Engagement, das für die 84 Bewohnerinnen und Bewohner sehr wertvoll ist.